
Werke von
Florent Schmitt, Jacques Castérède, Henri Tomasi, Germaine Tailleferre, Lili Boulanger und Thierry Deleruyelle
Mitwirkende
Sinfonisches Blasorchester der Hochschule für Musik Karlsruhe
Leitung Prof. Will Sanders
Moderation Prof. Dr. Arabella Pare
Programm
Germaine Tailleferre (1892–1983)
Ouvertüre
Jacques Castérède (1926–2014)
Divertissement d’été (1965)
1. La Plage
2. Peche sous-marine
3. Marche
Henri Tomasi (1901–1971)
aus: Les Noces de Cendres (1952)
Ballett Suite
1. Retour des combattants
3. Scherzo fantastique (La guerre)
5. La jeune fille et la mort
Pause
Florent Schmitt (1870–1958)
Le Camp de Pompée (1921)
aus Antoine et Cléopâtre: Orchestersuite Nr. 1
Lili Boulanger (1893–1918)
D’un Matin du Printemps (1917 /18)
Thierry Deleruyelle (*1983)
Atlas Symphonie (2011)
zum Programm
Die Ursprünge des Harmonie Orchesters in Frankreich gehen zurück bis in die Zeit Ludwigs XIV. Tatsächlich hatte jedes Regiment zu dieser Zeit seine eigenen Fanfaren oder Bläser-Orchester. Die ersten Harmonie-Ensembles wurden jedoch erst unter Ludwig XV., genauer gesagt im Jahr 1764, gegründet. Mozart nutzte die sogenannten Harmoniemusik-Ensembles, um seine Opern dem Publikum bekannt zu machen.
Florent Schmitt (1870–1958) Le Camp de Pompée (1921) aus „Antoine et Cléopâtre“
Six épisodes symphoniques en deux suites d’après le drame de Shakespeare op. 69
Die Suite entstand als Bühnenmusik zu André Gides Adaption von Shakespeares gleichnamigem Stück, die 1920 von der Tänzerin und Theaterschauspielerin Ida Rubinstein auf die Bühne der Pariser Oper gebracht wurde. Die Fanfare für Blechbläser und Pauke aus der ersten Suite mit dem Titel "Le Camp de Pompée" hören wir ein direktes Zitat des zweiten Themas des fünf Jahre zuvor entstandenen „Mauresque“ aus den „Ombres“ für Klavier.
Jacques Castérède (1926–2014) Divertissement d‘été (1965) Sommervergnügen
Jacque Castérède studierte u.a. bei Olivier Messiaen und war von 1960 bis 1995 selber Professor am Conservatoire de Paris. Neben Messiaen zählten zu seinen musikalischen Vorbildern Debussy, Honegger und Milhaud. Laut Castérède vermitteln Klangfarbe und Dynamik dem Hörer einfachere Empfindungen. Auf rhythmischem Gebiet versuchte Castérède sich von der Abhängigkeit der Taktgrenzen zu lösen unter anderem mit polyrhythmischen Strukturen. Er beherrschte viele Genres, war von Natur aus der Melodie verbunden und blieb den modalen Tonleitern - diatonisch und chromatisch - treu, und zeigte sich den Einflüssen des Jazz und Unterhaltungsmusik gegenüber aufgeschlossen.
Der Sommer wird in den Divertissement d‘été in drei Sätzen vergnüglich: am Strand „La Plage“, beim Fischen („Pêche sous-marine“) und in einem „Marche“.
Henri Tomasi (1901–1971) Les Noces de Cendres (1952) Ballett Suite
Der Erste Weltkrieg ist vorbei, die Kämpfer kehren zurück, die Mütter, Ehefrauen und Verlobten finden ihre abwesenden Lieben wieder. Allein sucht Lénore verzweifelt in den fröhlichen Gruppen. Schließlich bleibt sie allein auf dem verlassenen Platz zurück; ihr Herz schlägt bis zum Hals; sie wird zur Beute eines schrecklichen Albtraums. Sie befindet sich in der Kampfzone, die Schlacht tobt, Soldaten fallen um sie herum; plötzlich hört sie ein Herz im Gleichklang mit ihrem schlagen, es ist ihr Verlobter Gilles, sie drückt ihm ihre ganze Zärtlichkeit aus, aber als sie ihn umarmen will, schreckt sie vor Schreck zurück: Gilles ist nur noch ein Skelett, das zusammenbricht. Lénores Schrei ertönt, die Unglückliche hat den Verstand verloren. Auch ihr Herz hat aufgehört zu schlagen, besiegt vom Krieg, dem Wahnsinn der Menschen. (Henri Tomasi)
Germain Tailleferre (1892-1983) Ouvertüre
Die Ouvertüre ist ein Werk von Germaine Tailleferre, das 1931 komponiert und am 25. Dezember 1932 uraufgeführt wurde. Ursprünglich handelte es sich bei der Ouvertüre um das erste Stück einer komischen Oper mit dem Titel Zoulaïna, die Germaine Tailleferre nach einem Text von Georges Hirsch komponieren sollte. Das Projekt wurde jedoch aufgegeben. Die Ouvertüre aber wurde bei einem Weihnachtskonzert des Pariser Symphonieorchesters im Jahr 1932 aufgeführt. Mit ihrem rasenden Tempo und ihrer Lebensfreude fand sie sofort Anklang beim Publikum. Es ist eines der meist aufgeführten Werke von Germaine Tailleferre. In diesem Konzert erklingt eine sehr gelungene Bearbeitung für Sinfonisches Blasorchester von Francois Branciard.
Lili Boulanger (1893-1918) D’un matin du printemps
Der Titel lässt ein impressionistisches Stück erwarten. Doch die Farben fließen hier nicht ineinander fast clusterhafte Akkorde werden leicht und rhythmisch in Achteln repetiert und lassen einen pulsierenden Klanghintergrund entstehen. Das Thema wirkt geradezu tänzerisch. Das Original gibt es in zwei Versionen: für Querfllöte oder Violine und Klavier und als Klaviertrio. Nadja Boulanger hat das Werk ihrer Schwester orchestriert. Diese Orchesterfassung wurde erstmals am 13. März 1921 in Paris im Théâtre National de l'Opéra vom Orchestre des Concerts Pasdeloup aufgeführt. Die Bearbeitung von "einem Frühlingsmorgen" für sinfonisches Blasorchester erfolgte ebenfalls durch Francois Branciard.
Thierry Deleruyelle (*1983) Atlas Symphonie (2011)
Die Atlas-Sinfonie für sinfonisches Blasorchester ist ein beeindruckendes und subtiles Werk, thematisch komplex, mit reicher Orchestrierung, aber auch großer Schönheit. Dem Komponisten war es wichtig, eine Parallele zwischen einem Atlas, in dem alle geografischen Karten der Welt in einem Buch zusammengefasst sind, und seiner Partitur zu ziehen, die alle Facetten seines Musikstils vereint. Obwohl die Sinfonie ohne Unterbrechungen geschrieben ist, ist sie um drei Hauptthemen herum strukturiert. Sie basiert auf einer Reihe von Noten, die zur Essenz des Stücks zu seinen Bausteinen werden. Wie die Werke serieller Musik erscheint die Reihe in verschiedenen Formen – melodisch und harmonisch, thematisch oder einfach als Begleitung. Mit seinem Reichtum an Rhythmen und seiner kontrapunktischen Kraft ist dieses Stück ein fesselndes Orchesterkonzert.
Am Schloss Gottesaue 7 · 76131 Karlsruhe
TICKETS
15 € · 10 € (erm)
Der Vorverkauf beginnt am 1. März 2025
über die ReserviX-Vorverkaufsstellen
oder direkt hier: → Bestellung über ReserviX (zzgl. Vorverkaufsgebühren)
Restkarten an der Abendkasse ab 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn.
Freikarten gibt es für alle bis zum Alter von 18 Jahren, Studierende aller Hochschulen, Berufsschülerinnen und Berufsschüler, für Dienstleistende des Freiwilligen Sozialen Jahres und des Bundesfreiwilligendienstes sowie für Kulturlots:innen.
Die Freikarten sind im Rahmen verfügbarer Plätze an der Abendkasse erhältlich.