Christiane Libor wurde in Berlin geboren. Dort absolvierte sie ihr Gesangsstudium an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler«. Ihr Konzertexamen schloss sie Auszeichnung ab.
Sie gehörte der Liedinterpretationsklasse von Kammersänger Prof. Dietrich Fischer-Dieskau an, erhielt Unterricht bei Prof. Julia Varady und Kammersängerin Brigitte Fassbaender. 1998 erhielt sie den O.E.Hasse-Preis der Akademie der Künste Berlin, 1999 wurde sie Preisträgerin des VII. Internationalen Mozart-Wettbewerbs in Salzburg.
Ihr erstes Engagement als Erste Dame in der »Zauberflöte« erhielt Christiane Libor an der „Nationale Reisopera“ in Enschede, wo sie in der Folge auch als Leonore im „Fidelio“ und als Agathe im »Freischütz« zu erleben war. 1999 machte sie ihr Debüt an der Hamburgischen Staatsoper mit der Sopranpartie in Neumeiers Ballett »Messias« (Händel); 2003/04 sang sie in Hamburg die Feldmarschallin im »Rosenkavalier« und »Dialogues des Carmélites« sowie 2004/05 die Leonore in »Fidelio«. Diese Rolle sang sie ebenfalls an der Staatsoper Berlin, am Opernhaus Zürich und an der Opéra de Nice.
2009 sang sie mit großem Erfolg am Châtelet in Paris als Ada in Wagners »Feen« unter Marc Minkowski, ebenso als Sieglinde in einer konzertanten Aufführung der »Walküre« mit dem Tonhalle Orchester Zürich und als Ariadne an der Opéra du Rhin in Strasbourg. Im März 2011 sang sie erstmals die Isolde und an der Opéra de Paris die Gutrune in »Götterdämmerung«. Umfangreiche Konzertverpflichtungen führten sie nach Spanien, Polen, Estland, Österreich, Niederlande, Schweiz, Frankreich, Großbritannien, USA, Italien (u.a. Santa Cecilia unter Kurt Masur) und Israel. Zusammenarbeit mit renommierten Orchestern unter Dirigenten wie Helmuth Rilling, Ulf Schirmer, Christoph Prick, Philippe Auguin, David Zinman, Ton Koopmann, Michael Schoenwandt, Simone Young und Ingo Metzmacher, Marek Janowski, Sebastian Weigle.
Besonders das Werk Richard Wagners bestimmt Christiane Libors Werdegang, wobei ihr Interesse auch auf dem frühen Werk Wagners liegt. So war sie als Isabella im »Liebesverbot «, als Irene in „Rienzi“, als Ada in »Die Feen«, als Senta in »Der fliegende Holländer« und als Elisabeth im »Tannhäuser« zu hören. In Seattle war sie als Leonore in Beethovens »Fidelio« und mit großem Erfolg als Ariadne in der gleichnamigen Oper von Richard Strauss zu erleben. Inzwischen hat sie sich alle Brünhilden im Ring von Richard Wagner erarbeitet und an internationalen Häusern gesungen. Im Februar 2018 debütierte sie mit großem Erfolg als Kundry im »Parsifal« am Staatstheater Stuttgart.
Seit 2011 ist Christiane Libor Professorin an der Hochschule für Musik Karlsruhe und gibt ihr Wissen um die Entwicklung der Stimme an junge Sänger weiter. Inzwischen singen die AbsolventInnen von Christiane Libor an national und international renommierten Opernhäusern wie z.B. der Mailänder Scala, der Semperoper Dresden oder der Staatsoper Berlin.